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AUFTAKTVERANSTALTUNG "RECYKON"
Mittelständische Unternehmen, aber auch Großunternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Deutschland haben sich in dem Netzwerk zusammengefunden, um Ideen für die Rückgewinnung von Rohstoffen zu generieren.
Strahlungsmesstechnik
Unter den Netzwerkpartnern befindet sich auch ein Stolberger Unternehmen: Dr. Kai Krycki von der AiNT GmbH, die im Bereich der Strahlungsmesstechnik tätig ist und hierfür Messanlagen entwickelt, hielt bei der Auftaktveranstaltung einen Impulsvortrag zum Thema „Elektroschrott“.
Zielgerichtet sortieren
In seinem Vortrag stellte er sich zum Beispiel die Frage, welche Wertstoffe in Computerchips enthalten sind. Krycki erläuterte im Voraus: „Das kann Kupfer, Aluminium, Gold, Silber oder Platin sein. Diese Wertstoffe gilt es, zielgerichtet zu sortieren und dann im Recycling wiederzuverwerten“, sagt der Mitarbeiter der AiNT GmbH.
Momentan sei es so, dass sich das Recycling nur auf Massenmetalle wie zum Beispiel Kupfer oder Aluminium beschränke. „Aus dem wiedergewonnenen Aluminium ließe sich hinterher auch Alufolie machen“, erzählt Krycki schmunzelnd.
Aber es gehe darum, die gewonnenen Wertstoffe wieder dem Produktkreislauf in der Hightechindustrie hinzuzuführen. Ein solches Innovationsnetzwerk wie das „RecyKon“ sei für ein kleines Unternehmen besonders wichtig, da solch große Projekte nicht allein zu stemmen seien und die AiNT GmbH hier neue Entwicklungspartner sowie spezielles Know-how suche, begründet Krycki die Teilnahme an dem Netzwerk.
,Bei der Auftaktveranstaltung sollen erste Ideen bezüglich der Themen Bauschutt, Kunststoff und Textil, Elektroschrott, biogene Reststoffe sowie Abwässer, Schlämme und Schlacken besprochen werden. Diese Ideen sollen dann im Laufe des Jahres durch Workshops vertieft werden und schließlich in konkreten Entwicklungsprojekten resultieren.
Gegründet wurde das Netzwerk auf Initiative der Aachener EurA AG, die als Netzwerkmanager fungiert: „Wir bilden den Rahmen für die heutige Veranstaltung und helfen, Ideen zu identifizieren“, erzählt Christoph Köpke von der EurA AG. Außerdem suche das Innovationsnetzwerk auch stets neue Partner, die sich noch beteiligen möchten.
Die Idee hinter dem Netzwerk sei, dass Rohstoffe die Grundlage für all unsere Wertschöpfung seien, führt Köpke aus. Kritische Rohstoffe jedoch, wie zum Beispiel Iridium, welches in PC-Monitoren zu finden sei, gebe es in Deutschland nicht. Dies bedeute, dass Deutschland in diesen Fällen stark importabhängig von Ländern wie beispielsweise China sei. „Die Vision hinter dem Innovationsnetzwerk ist unter anderem, die Wertschöpfung im Land zu halten. Die Aufgabe der Netzwerkpartner ist es, neue Produkte und technische Lösungen zu entwickeln“, erklärt der Mitarbeiter der EurA AG.
Gefördert wird das Innovationsnetzwerk „RecyKon“ im Rahmen des Förderprogramms „Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, Thomas Rachel, hielt bei der Auftaktveranstaltung im Zinkhütter Hof eine Begrüßungsrede und betonte, dass das Netzwerk ein wichtiger Impuls sei, der Strukturen für die Rohstoffrückgewinnung in einer früher stark von Rohstoffen geprägten Region schaffe.
Idealer Standort
Mit der Kupferstadt Stolberg habe sich das Netzwerk zudem keinen besseren Ort für eine Auftaktveranstaltung zum Thema Rückgewinnung von Rohstoffen aussuchen können und auch Tim Grüttemeier zeigte sich angesichts des Veranstaltungsorts erfreut.
Der Bürgermeister ging im Hinblick auf aktuelle Debatten um Strafzölle aus den USA auf das Risiko von Versorgungsengpässen ein. Das nächste Treffen des Innovationsnetzwerks „RecyKon“ findet Ende Juni in Stuttgart statt, bevor sich die Netzwerkpartner für die dritte Zusammenkunft im September beziehungsweise Oktober in Aachen einfinden.
QUELLE: Aachener Nachrichten, Artikel vom 09.03.2018, Foto: Merve Polat